„In diesem Gerichtssaal, werde ich beständig daran erinnert, dass Recht und Gerechtigkeit nicht dasselbe sind.“ (Talya Feldman)
Zur Urteilsverkündung im Prozess zum mörderischen antisemitisch, rassistisch und misogyn motivierten Attentat in Halle (Saale) sollen nicht Name und Worte des Täters im Vordergrund stehen, sondern die Stimmen und Forderungen der Nebenkläger*innen. Unter democ.de/halle findet ihr ihre Schlussworte aus dem Prozess vollständig aufgearbeit.
„Mindestens ein Mensch ist hier schuldig. Aber Verantwortung trägt die ganze deutsche Gesellschaft.“ (Jeremy Borovitz)
Für morgen, 21.12., rufen Betroffeneninitiativen & Unterstützende wieder zu einer Kundgebung ab 8 Uhr vor dem Landgericht Magdeburg auf. Diese Kundgebungen waren über den ganzen Prozess hinweg ein Ort der Solidarität und kritischen Begleitung – Respekt und danke dafür!
Auch wenn wir dieses Mal nicht vor Ort dabei sein können, möchten wir solidarische Grüße an die Betroffenen, ihre Freund*innen und Supporter*innen senden.
„Deutschland hat ein Antisemitismus- und Rassismusproblem.“ (Christina Feist)
Rechtsterroristische Angriffe haben in Deutschland trotz aller anderweitigen Beteuerungen eine lange Tradition: Ob Halle, Hanau, München, Mölln, Erlangen – alle diese Orte stehen nicht nur als Symbole für die tödlichen Folgen von Antisemitismus und Rassismus sondern oftmals auch für das Vertuschen, Verschleiern und Verharmlosen durch Sicherheitsbehörden, Justiz und Mehrheitsgesellschaft.
Doch zugleich stehen diese Orte auch für die langfristigen Vernetzungen und lautstarken Kämpfe von Betroffenen, Hinterbliebenen und Unterstützenden, die nicht mehr verstummen werden: Erinnern heißt kämpfen – Erinnern heißt handeln!
„Was aus dem Elend jenes Tages erwuchs, ist Solidarität.“ (Naomi Henkel-Guembel)